Die Auswahl des geeigneten Gobos ist einmal von den Budget abhängig, denn einfache Standardmetallgobos sind schon für ca. zehn Euro zu haben, während vollfarbige Fotoabbildungen durchaus auch schon um die vierhundert Euro pro Gobo verschlingen können. Zunächst unterscheiden wir entsprechend dem Trägermaterial zwischen Metall und Glasgobos.

Metallgobos bestehen in der Regel aus rostfreiem Edelstahl in ca. 0,1mm Stärke. Aber auch Aluminiumlegierungen mit 0,2-05mm Stärke sind möglich. Die Gobos aus Aluminiumlegierung werden hauptsächlich für Festinstallationen angewendet, da die Legierung die Eigenschaft hat die Hitze besser zu reflektieren als Stahl und dadurch wesentlich längere Standzeiten als Stahlgobos aufweisen. Aus dem Metall werden dann je nach Motiv Flächen ausgestanzt bzw. weggeätzt. Damit erhält man ein typisches schwarz-weiß Muster bei der Projektion. Hiermit lassen sich so hervorragende Break-ups herstellen. Unter Break-ups versteht man gestalterische Motive, die Hell-Dunkelspiele auf der Szenenfläche ermöglichen. Mann könnte es sehr frei mit Aufbrechen im Sinne von – die homogene Lichtfläche wird aufgebrochen, übersetzen. Angefangen von einem Blätterwald, welches den Sonnenschein durch einen Baum auf eine Parkbank suggeriert bis hin zum klassischen Beispiel, dem Fensterkreuz, das einfallendes Sonnenlicht in das Zimmer vorspielt.
ber auch Wolken, Wasser, Palmenzweige, Stadt-Sky-Line oder Sternenhimmel lassen sich hervorragend mit Metallgobos herstellen. Dagegen muss man bei Buchstaben, Schriften und speziellen Motiven bei Metallgobos manchmal Kompromisse eingehen. Denn wenn mittig eine Fläche abgeschattet werden soll und rund herum Licht scheinen muss, dann benötigt man, um das Metall in der Mitte zu halten, Stege. Sehen diese Stege zu „unprofessionell“ aus, kann man sich mit Glasgobos weiterhelfen, da dort die abschattende Schicht vom Lichtdurchlässigen Glas gehalten wird und somit keinerlei Haltestege benötigt werden. Metall hat auch eine unangenehme Eigenschaft unter Einfluss großer Wärme. Es verformt sich. Durch diese Verformung werden gerade herausragende Flächen wie z.B. die Palmenspitzen verworfen, das heißt sie biegen sich aus der Abbildungsebene weg, und werden dann folgerichtig nicht mehr scharf abgebildet. Benötigt man aber eine Vollständig scharfe Projektion, so ist auch bei einfachen Motiven das Glasgobo vorzuziehen, da dort sich nicht Teile des Bildes verbiegen können und somit die gesamte Abbildungsebene immer im Schärfebereich der Optik liegt.
Glasgobos

Die folgenden Gobotypen basieren alle auf Glas als Trägermaterial. Oft wird Borosilikatglas verwendet, da dies eine höhere Temperaturbeständigkeit aufweist. Um die Wärmebelastung auf das Glas bzw. am Gobo so weit wie möglich gering zu halten, werden bei diesen Gobos oftmals reflektierende Beschichtungen aufgetragen. Wie bereits gesagt hat Glas den Vorteil, das keine Haltestege benötigt werden. Dieser Vorteil verbirgt gleichzeitig einen weiteren sehr wichtigen Vorteil gegenüber Metallgobos. Die abschattende Fläche kann extrem klein als kleiner Punkt auf der Glasfäche platziert werden. Rastert man viele von den kleinen Punkten nebeneinander, so reicht unsere Augenauflösung nicht mehr um die Schwarz Weißstrukturen zu erkennen bzw. aufzulösen, wir sehen dann einen Grauton. Somit ist es möglich mit Glasgobos sämtliche Grautöne zu erstellen. Wir sprechen dann von hochauflösenden Gobos bzw. fotorealistischen Gobos, die eine Auflösung von 3440 dpi erreichen können. Jedoch für eine gleich bleibende Reproduzierbarkeit sind 2540 dpi die Regel. Dpi heißt aber nicht Bildpunkte entlang einer Linie, sondern in einer Fläche. Den dpi ist die Abkürzung für Dots per Square-inch (Quadrat-Zoll). Manchmal findet man Angaben in Katalogen wie 20.000 dpi. Aber dies sind unrealistische Werte. 20.000 dpi sind nur nötig um Wafer zu belichten die für hochintegrierte Schaltkeise wie eine CPU benötigt werden und hat wenig mit der Goboherstellung zu tun. Betrachtet man dann noch die Projektionseigenschaften von Profilscheinwerfern oder Movinglights muss man sich wirklich fragen wer benötigt solch eine Auflösung? Neben den dpi gibt es noch die Lines per Inch, womit die mögliche Zeilenanzahl pro Inch angegeben wird. Sie bewegt sich um die 200 bis 400 Linien pro Inch, wobei dies bedeutet, dass wenn mehr Linien möglich sind, dies gleichzusetzen ist, das die Bildpunkte ebenfalls kleiner dargestellt werden.
Natürlich haben Glasgobos auch Nachteile. So ist als erstes festzustellen, daß das Glas zunächst auch kleine Anteile des Lichtes total reflektiert. Somit geht ein wenig Helligkeit des Scheinwerfwerfers verloren. Die Lichtreflexion vom Glas, kann im Scheinwerfer selber unangenehme Folgen hervorrufen. Einmal ist eine stärkere Erwärmung des Lampenkopfes möglich und zum anderen kann diese Reflexion wieder zurück in den Strahlengang reflektiert werden, jedoch ist dieses Licht dann ein Störlicht. Auch die Handhabung von Glasgobos ist ähnlich wie bei Leuchtmitteln. Nie mit den bloßen Fingern berühren, da auch hier die Fette der Haut auf dem Glas verbleiben und thermisch eine größere Belastung an dem Gobo bedeuten, was dem typischen Einbrennen entspricht.
Zur Reinigung von Glasgobos eignen sich reiner Alkohol und ein weiches fusselfreies Baumwolltuch. Beim Einsetzen in den Gobohalter ist beim Glasgobo gegenüber dem Metallgobo noch folgendes zu beachten. Gerade wenn die Außentemperaturen sehr kalt sind wie z.B. bei Hüttenzauber in den Alpen, dann ist das Glas sehr stark mit Spannungen im Glas durch die großen Temperaturunterschiede beaufschlagt. Jede Spannung, die dann zusätzlich auf das Glas wirkt, kann dann leicht zum Reißen des Glases oder Zerspringen führen. Deshalb ist darauf zu achten, das sich das Glasgobo leicht einsetzen lässt und genügend Platz zum Ausdehnen hat. Manchmal ist es notwendig das Gobo auch einzukleben. Dabei verwendet man am besten Silikon, welches aber nicht um den gesamten Umfang aufzutragen ist, sondern nur an drei kleinen stellen um den Umfang verteilt. Aber nicht nur das Springen des Glases ist zu befürchten, sondern oft werden auch die Beschichtungen selbst zerstört, insbesondere wenn der Brennpunkt des Lichtes in die Nähe der Goboebene sich befindet. Auch die Wärmebelastung bei einem 2,5KW HMI Profilscheinwerfer verträgt nicht jedes Glasgobo. Besser ist in diesem Zusammenhang die Erfahrung der Gobohersteller zu erfragen, wobei es erhebliche Qualitätsunterschiede gibt.
Farbige- und Mehrfarbige Gobos


Statt der reflektierenden Beschichtung besteht auch die Möglichkeit eine dichroitische Farbbeschichtung aufzutragen. Wir sprechen dann von farbigen Gobos. Dabei unterscheidet man von Ein-, Zwei-, Dreifarbgobos und Vierfarb- bzw. Multifarb- Gobos. Dabei werden bei den Ein-, zwei-, Drei- und Vierfach- Farbgobos für jede Farbe, eine eigene Schicht verwendet und diese auf einen eigenen Glaslayer aufgebracht. Dabei wird hier die Schwarz-weiße Schicht ebenfalls als Farbschicht gewertet. Jede Farbschicht benötigt eine tragende Glasplatte, also einen Layer der um die 1,1mm Dicke aufweist. So ist dann ein Multicolorgobo 4,4mm Dick. Der Nachteil ist, dass die Farbschichten in unterschiedlichen Tiefen im Glas liegen. So kann es Sein, das je nach Abbildungsqualität des Scheinwerfers, die eine Farbe zwar sehr scharf abgebildet wird, dagegen das Motiv mit der anderen Farbe nicht mehr in der optimalen Schärfenebene liegt. Für Movinglights verwendet man deshalb oft auch andere Materialstärken, in der Art, dass die ersten Trägerschicht 1,1mm beträgt und dann extra dünnte Trägermaterialien aufgesetzt werden die nur 0,4mm betragen. Damit ist dann das Multicolorgobo nur 2,3mm dick, was natürlich für die Abbildungsqualität für die Tiefenschärfe ein enormer Vorteil ist. Natürlich kann dann jede einzelne dichroitische Farbe auch alle Abstufungen mit Hilfe der Rastertechnik annehmen. Werden bei einem Vierfarb- Gobo die drei Grundfarben Cyan, Gelb und Magenta zur subtraktiven Farbmischung ausgewählt, dann kann man hier auch von einem Multicolorgobo sprechen, da sich hier farbige Bilder realisieren lassen mit all der Farbvielfalt, entsprechend der CMY Farbmischeinheit eines Movinglights.

Zufallsfarben

Neben der bildlichen Darstellung werden auch Glasgobos gerne eingesetzt, deren Farbzusammenstellung zufällig erfolgt bzw. durch Brechungseffekte erfolgen. Man unterscheidet z.B. in Colorizer, bei denen die Oberfläche plan ist und in der Art von Breakups viele Farbflecken miteinander verlaufen und so eine sehr vielfältige Abwechslung im Lichtkegel erzeugen. Die Colorizer sind aber meist in einem Farbton wie Amber, Lavender oder Laubgrün gehalten, um damit viel besser zum übrigen Szenenlicht mit entsprechenden Farbfolien kombiniert werden zu können. Denn oftmals entwickeln Strukturgobos ihre Wirkung erst so richtig in Verbund mit mehreren Scheinwerfern. Dabei muss man unterscheiden ob man die Szenenfläche entsprechend einen Waldboden ausleuchten möchte, oder in Kombination mit weiteren Gobos, ein Kathedralenfenster simulieren möchte, welche aus einem Colorizer zusammen mit einem Metallgobo mit Kathedrahlenfenstersiluette kombiniert wird. So erhält man die Fensterform vom Metallgobo, während der Colorizer die Glasmalerei des Fensters zum leben erweckt.

Prismatics

Bei den Prismatics, verstehen wir Glasgobos, die aus lauter dichroitisch beschichteten Glassplittern, die zusammengeschüttet auf einer Fläche in einem speziellen Kunststoff eingeschmolzen werden. Dabei spielen zwei Effekte eine Rolle. Einmal werden durch die Höhenunterschiede der einzelnen Glassplitter bei einem Profilscheinwerfer, der auf die Abbildungsebene scharfgestellt ist, der Schärfebereich darüber bzw. darunter verlassen, was einmal schon ein Effekt für sich sein kann, weshalb weiter unten auch noch von einmal farblosen Strukturgobos sprechen. Aber auch der unterschiedliche Winkel der Dichroiten sorgt für eine feine und dezente Abstufung der Lichtfarbe innerhalb des Farbtons.
